Das Feuer taucht bereits in den Anfängen der Geschichte des Menschen auf. Und mit dem Feuer nahm auch das Räuchern bald einen wichtigen Platz in unserer Kultur ein. Das Räuchern hat demnach eine lange Tradition, aber nicht nur bei indigenen Völkern oder beispielsweise in asiatischen Kulturen - ebenso bei uns. Unsere Geschichte des Räuchern führt uns beispielsweise über die Räucherpfännchen im Alpenraum und den Weihrauch in der katholischen Kirche zurück zu unseren Urahnen: Die Germanen, ein Urvolk mit ausgesprochen Schamanischen Traditionen.
Rituale sind darauf ausgerichtet, das wir erfahren. Dadurch kann ich beispielsweise verstehen, wirklich fühlen, was eine bestimmte Erfahrung in der Kindheit damals mit mir gemacht hat, und wie sich diese Prägungen auf mein heutiges Leben auswirken. In einem Ritual öffnet sich uns ein Raum, und in diesem können wir all dem begegnen, was wichtig ist - so können wir als ein "anderer Mensch" den rituellen Raum wieder verlassen.
Dies setzt voraus, dass ich mit einer klaren Ausrichtung in das Ritual gehe, und dass ich mich zu Beginn von all dem befreien kann, das in diesem Moment nicht wichtig ist und nicht in den rituellen Raum gehört. Das Abräuchern ermöglicht mir dieses Loslassen und ist daher in vielen Ritualen fester Bestandteil des Ritus (so wie in der Liturgie der katholischen Kirche der Weihrauch beispielsweise in der sonntäglichen Messfeier Verwendung findet).
Das Räuchern kann auch den Kern eines Rituals bilden. Je nach Ausrichtung unterstützt mich das Räuchern:
Räuchern setzt als erstes ein gewisses "handwerkliches" Wissen voraus: Räuchere ich auf Kohle oder Sieb? Verglimme ich die Kräuter direkt? Wie handhabe ich eine Räucherschale? Was ist bei der Verwendung von Smokers zu beachten? Dieses kleine "1x1 des Räuchern" ist im Räucherwissen zusammengefasst.
Je nach Ausrichtung (Was ist mein Ziel? Was ist meine Absicht in einem Ritual?) wird eine Räucherung unterschiedlich durchgeführt. Anhand einiger Beispiele lässt sich die Andersartigkeit verschiedener Räucherrituale aufzeigen:
Möchte ich zum Beispiel die Atmosphäre meiner Wohnung verbessern, so verglimme ich Räucherwerk vielleicht auf einem Sieb. Dabei muss ich grundsätzlich nichts weiter beachten. (Natürlich wäre es schön, wenn ich die Kräuter und Harze mit meiner vollen Aufmerksamkeit auf das Sieb lege und dem "Pflanzengeist" meinen Dank entgegenbringe.)
Möchte ich dabei nun zusätzlich einen bestimmten Aspekt berücksichtigen, dann benötige ich das entsprechende Räucherwerk. Und abhängig davon, welche Ausrichtung ich dem Räuchern geben möchte, fällt meine Wahl vielleicht auf die Zeder (Schutz und Verbindung), den Salbei (Reinigung) oder das Johanniskraut (Entspannung und Licht) etc. Neben den charakteristischen Aspekten von Kräutern (die sich u.a. aus der Signatur der Pflanze ergeben), ist es vielleicht wichtig, eine Ausgewogenheit von weiblichen und männlichen Pflanzen sicherzustellen. Während die weibliche Energie den Bezug zu den Gefühlen, der Wahrnehmung und Intuition herstellt, unterstützen mich die männlichen Kräuter auf den gedanken- und strukturorientierten Ebenen.
Räuchere ich beispielsweise während einer Meditation, so nehme ich als Unterstützung vielleicht eine Mischung aus Weihrauch (ruhige und reine Atmosphäre) und Damianablätter (als "Herzöffner" und zur Förderung der Intuition). Ist es hingegen meine Absicht, meine Wohnung feinstofflich zu reinigen, dann achte ich darauf, dass ich zuerst nur mit Kräutern arbeite (vielleicht Salbei und Zeder), und erst im zweiten Durchgang Harze verräuchere, d.h. ich mische Kräuter und Harze nicht.
Viele Artikel im Shop sind umfangreich beschrieben und mit Tipps versehen, die aus jahrelanger Erfahrung stammen. Gerne nehme ich mich darüber hinaus Ihren Anliegen und Fragen an.
«Mir gefiel sehr, das wir so in das Ritual eingebunden wurden und so mitfühlen konnten... (Räuchern der Wohnung)»
O.S. aus Kanton Zürich