Sterberituale

In der Sterbehütte geht es nicht um das "richtige" Sterben, sondern um einen Übergang. Übergänge gehören zum Leben, ebenso wie der erste und der letzte Atemzug. Sie laden dazu ein, alte und vergangene Lebensphasen zu würdigen und den Wechsel in eine neue Phase als Teil des Kreislaufs des Lebens zu erfahren. Während uns unbewältigte oder nicht bewusst erlebte Lebensübergänge aus der Bahn werfen können, verläuft der bewusst gestaltete und als „richtig und wichtig“ erlebte Wandel meist weniger krisenhaft.

Bevor wir in einen Übergang geraten, fühlen wir uns sicher und vertraut. Aber da alles Leben dem universellen Muster des Wandels folgt, stehen irgendwann Veränderungen an. Jedes Lebewesen und jede Lebensphase ist den Zyklen des Wandels unterworfen: Entstehen, Wachsen, Blühen und Reifen, Zerfallen und Sterben. Lebensthemen gehen zu Ende, Freundschaften tragen nicht mehr in der gewohnten Weise.

Im Ritual der Sterbehütte stirbt symbolisch das alte Ich (oder ein Anteil davon):

  • Kern des Rituals ist es, seinen Ängsten zu begegnen und das Herz wieder zu öffnen
  • in der Sterbehütte schliesst man mit dem, was im Leben (oder einer Beziehung) uneingelöst blieb, ab
  • man versöhnt sich mit all den Menschen, die im eigenen Leben wichtig waren
  • es geht um Vergebung, auch sich selbst gegenüber

Indikationen für dieses Ritual sind beispielsweise:

  • allgemeine Ängste (Angst vor Verlust / Verlassenheit, Angst nicht zu genügen / vor Ablehnung und vor Verletzung, Angst nicht geliebt zu werden etc.)
  • konkrete Ängste (Angst vor Bindung / sich einzulassen, Angst vor einer Reise (inkl. Flugangst), Angst vor Neuem / Pensionierung / Angst vor Krankheiten etc.)
  • grössere Angststörungen (u.a. Todesangst / Sterbensangst)
  • Panikattacken
  • soziale Phobien
  • Fehlen von Vertrauen (in sich / in das Leben / in andere / Fehlen von Urvertrauen)
  • hemmende Kontrollthemen / einschränkendes Bedürfnis nach Sicherheit
  • Burn-out (des Kontrollverlustes wegen zeigen sich hier oft Ängste oder gar Paniken)

Lesen Sie bei Interesse den detaillierten Erfahrungsbericht einer Klientin oder Rückmeldungen von Teilnehmenden.

Ablauf und Kosten

Pascal Leresche

Das Ritual der Sterbehütte bedarf einer guten Vorbereitung. Oft entsteht das Bedürfnis aus einem (Veränderungs-) Prozess heraus, machmal ergibt sich in einer therapeutischen Sitzung ein entsprechender Impuls. In jedem Fall setzt die Ausrichtung auf dieses Ritual eine persönliche Sitzung voraus, in welcher sowohl das persönliche Thema konkretisiert als auch in das zu Erwartende eingeführt wird.

Während der Zeit zwischen dieser einführenden Sitzung und dem eigentlichen Ritual werden sich die persönlichen Themen in den verschiedenen Lebensbereichen zeigen (Partnerschaft, Familie, Beruf, Freunde, Gesundheit etc.) . Das Führen eines Tagebuches sowie weitere vorbereitende Arbeiten unterstützen diese Phase; zudem stehe ich bei Bedarf (telefonisch) beratend zur Verfügung.

Das Kernritual beginnt mit dem Treffen vor der Dämmerung und dem Zusammenstellen des Materials. Stufenweise werden wir gemeinsam in den Wald und in Richtung des Ritualplatzes gehen. Gemeinsam wird die Sterbehütte errichtet, und ich begleite mit Zuhören und Heilarbeiten bis zu jenem Punkt in der Nacht, da der Moment für den Rückzug in die Hütte gekommen ist. Den Raum halte ich während der ganzen Nacht, und das Ritual wird am nächsten Morgen mit der Nachbesprechung geschlossen. 

Weitere Informationen sind unter Honorar aufgeführt. Beachten Sie für Gruppenanlässe auch die ausgeschriebenen Daten.

Die Angst vor der Begegnung mit der Angst

Jeder von uns kennt Angst. Doch was steckt hinter diesem verstörenden Gefühl, welches seinen Ursprung oft in einer unbestimmten Bedrohung hat? Ängste, Furcht, Panikattacken, Phobien, Angst vor der Angst - die Schlagwörter sind zahlreich, ebenso die Ratschläge, Empfehlungen und vorgeschlagenen Therapieformen. So kann  beispielsweise eine Verhaltenstherapie über die Desensibilisierung der Angst zu einer Erweiterung des persönlichen Bewegungsradiuses führen.

Und doch bleibt das Gefühl, der Angst ausgeliefert zu sein, solange wir ihr nicht begegnen. Solange wir sie nicht als Teil von uns wahrnehmen und sie als Schlüssel zu unseren eigenen Stärken zu würdigen wissen: Unserer Liebe, dem Vertrauen, der inneren Ruhe, dem Gefühl frei und ganz zu sein. Die Schamanen vom Amazonas beispielsweise gehen als Teil ihrer Disziplin nachts alleine in den Dschungel, um auf Ihre Angst zu stossen, um diese als Teil des Lebens anzunehmen. So schreibt Alberto Villoldo, der medizinische Anthropologe, welcher jahrzehntelang schamanische Heilpraktiken untersuchte: "Wenn du dich von der Angst befreit hast, kannst du der Dschungelkatze leibhaftig gegenüberstehen und gleichzeitig wissen, dass sie nicht von dir verschieden ist, weil ihr beide Ausdruck derselben Lebenskraft seid."

Bei der Begegnung mit der Angst steht die Sterbehütte im Fokus: Sie schafft die Räume, der Angst auf heilsame Art begegnen zu können - eine Erfahrung, die sich kaum auf andere Weise gewinnen lässt.

Referenzen

«...und nun begrüsst mich die frische herbstliche Bergluft und ein Wetter, welches eine intensive Medizinwanderung verspricht... Es war ein wunderbares Ritual, und ich bin sehr berührt und dankbar.»
anonym

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Zertifikate/Mitgliedschaften

National Guild Of Hypnotisists
The Omni Hypnosis Training Center
Berufsverband für professionelles Persönlichkeitstraining
VPT Fachverband für Hypnose

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